Vlatko Stefanovski – König des mazedonischen 7/8-Takts


Die mazedonische Folkloremusik ist voller unregelmäßiger Rhythmen, fremd für das westliche Ohr, aber auf dem Balkan der Takt, der Herz und Seele bewegt. In den letzten 40 Jahren hat dieser 7/8-Takt über die Grenzen des ehemaligen Jugoslawien hinaus die Welt erobert und sein berühmtester Botschafter war und ist Vlatko Stefanofski – der Rockstar Mazedoniens.

„Jovano, Jovanke“, der Name des schönen mazedonischen Mädchens aus einem alten Volkslied erklang in den 80er Jahren in den Konzertsälen Jugoslawiens. Das Lied der mazedonischen Band „Leb i Sol“ wurde zur Rock-Hymne einer ganzen Generation. Vlatko Stefanovski war Gründer und Frontman der Band. Mit den ungewöhnlichen Rhythmen der traditionellen mazedonischen Musik kämpfte er auf seine Art gegen die Monotonie der Sozialismus. Rock bedeutet Freiheit und „Leb i Sol“ wurde zur beliebtesten Rockband des Landes.

40 Jahre nach seinen ersten Gitarrengriffen in den Garagen des erdbebenzerstörten Skopje ist Vlatko Stefanovski ruhiger, besinnlicher und virtuoser geworden. Aber unbeirrbar, sowie damals, ist er getrieben davon, die Rhythmen Mazedoniens und des Balkans in die Welt zu tragen. Zusammen mit dem Serben Miroslav Tadic und dem Bulgaren Theodosii Spassov füllt er heute Konzerthallen in London, New York, Amsterdam und Monte Carlo – tief verbunden im 7/8-Takt.

Von Sahsko Golov für ARD-Wien


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